Katharina Horvath (1924-2005)

12. Juni 1924 – 18. Oktober 2005

Katharina Horvath wurde am 12. Juni 1924 im Burgenland geboren als ältestes Kind einer armen Familie. Sie und ihre Geschwister mussten deshalb schon früh zum Familieneinkommen beitragen und bei Bauern arbeiten. Katharina wurde dann auch von der Familie Groyer als Ziehkind angenommen. In Trausdorf besuchte sie die kroatische Volksschule.

1938 veränderte sich ihr Leben dramatisch. Sie wurde als Angehörige der Roma verhaftet und nach Ravensbrück deportiert, wo sie die mörderische Zwangsarbeit überlebte. Später wurde sie nach Mauthausen gebracht und erlebte dort die Befreiung durch amerikanische Truppen.

Mit Hilfe eines Wiener Häftlings kehrte sie ins Burgenland zurück, um endlich ihre Familie wiederzusehen, musste aber erfahren, dass alle ihre elf Geschwister und ihre Eltern in Auschwitz ermordet worden waren. Sie wurde von ihrer früheren Ziehfamilie betreut und brauchte lange, um sich zumindest von den körperlichen Folgen der sechsjährigen KZ-Haft zu erholen.

Sie arbeitete als Hilfsarbeiterin und kaufte sich von der Haftentschädigung ein kleines Haus. Mit ihrem Mann Walter Horvath hatte sie sechs Kinder, denen sie unter großen Mühen allen eine Ausbildung bezahlen konnten. Katharina Horvath war in ihrem Heimatort bis zu ihrem Tod sehr beliebt und angesehen. Sie starb am 18. Oktober 2005.


Quelle: Helga Amesberger / Brigitte Halbmayr: Vom Leben und Überleben – Wege nach Ravensbrück. Band 2: Lebensgeschichten. Wien 2001

Ein lebensgeschichtliches Interviews mit Katharina Horvath, geführt von Helga Amesberger (Kamera: Tina Leisch), ist Bestandteil des VideoArchivs Ravensbrück.